Abschied und Ankunft

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01.08.2017 – Unterteilt in Etappen zog sich unser Abschied über mehrere Monate hin. Zunächst das letzte Mal in unserer Heimat Chemnitz bei den Großeltern. Dann die letzten Arbeiten am Auto und die Ausstattung für die Überfahrt mit dem Schiff. Leider durfte man für die Überquerung weder Lebensmittel noch entzündliche Substanzen mitnehmen. Das bedeutet bei der Ankunft müssen wir uns erstmal von Grund auf mit Nahrungsmitteln eindecken und hoffen, dass wir Gasflaschen für unsere Kocher kaufen können.

Nachdem das Auto im Hamburger Hafen abgegeben war widmeten wir uns unserer Wohnung. Wie bei einem normalen Umzug wurde alles in Kartons gepackt, nur wurden diese am Ende eingelagert und nicht wieder ausgepackt. Dank der großzügigen Bereitstellung von Abstellfläche (riesen Dank nochmal an Lisa und Christina) konnten wir zunächst Bücher und Kleidung, danach den ganzen Rest bei Freunden unterstellen.

Am letzten Wochenende vor der Reise besuchten uns unsere Eltern. Neben der schönen Zeit zusammen waren Sie eine große Hilfe die letzten Sachen aus der Wohnung zum Lager zu transportieren.

Der Tag der Abreise kam und so klingelte am 31.07.2017 um 3 Uhr am Morgen unser Wecker. Bevor wir in den Bus nach Basel stiegen gab Thomas noch unser Auto beim Händler ab. Das hatte er schon in der Woche zuvor verkauft, aber mit dem Deal, das wir es bis zum Schluss fahren können.

Nach der Busfahrt ging es Non-Stop mit der Bahn von Basel nach Frankfurt. Wir hatten einen Puffer von 3.5h eingebaut und der reduzierte sich um 1/2h, da die Bahn zeitweise überfüllt war und daher einfach nicht weitergefahren ist. Im Frankfurter Flughafen angekommen, waren wir zunächst etwas verwirrt. Die Beschilderung schien einen im Kreis rauf und runter über Treppen zu führen und am Ende mussten wir doch nachfragen. Aber es hat alles geklappt, kein Übergewicht und auch der Sicherheitscheck ließ uns unbehelligt durch.

Wir flogen mit einer alten Boing767 von Condor. Dank unseres Premiumtickets (was aus irgenwelchen Gründen billiger war als das Ecnomy-Ticket) war es ein sehr angenehmer Flug und die 8.5h gingen gut vorbei.

Die United States of America betraten wir in Baltimore, einer großen Hafenstadt in der hoffentlich unser Auto schon auf uns wartet. Ohne Probleme kamen wir schnell durch alle Checkpoints (selbst der Immigration-Officer war zu Späßen aufgelegt, ungewöhnlich^^) und waren super schnell mit unseren Rucksäcken bepackt aus dem Flughafen draußen.

In einem Mietwagen verbrachten wir die erste Nacht und machten gleich Bekanntschaft mit der City Police. Es war nicht erlaubt in dem Park in welchem wir standen zu übernachten. Und so fuhren wir in der Nacht erneut los und fanden hinter einem Liquor Store einen neuen Schlafplatz.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf unser Auto aus dem Hafen abzuholen. Innerhalb von 1h war alles geklärt und wir hatten unseren IVECO unbeschadet wieder. (Die Verschiffungsoragnistaion SeaBridge hatte das Ganze etwas dramatischer dargestellt als es war und auch einen deutschprachigen „Führer“ durch den Prozess angeboten. Wer halbwegs Englisch kann, braucht das nicht, nimmt sich einen Amerikanischen TWICS-Escort in den Hafen und spart ne Menge Geld.)

Auf dem Weg zum Flughafen um den Mietwagen wieder abzugeben machten wir Halt bei Fort Mc Henry. Berühmt wurde es durch seine Rolle im Krieg von 1812 und die daraus resultierende Nationalhyme der USA. Die Briten wollten die USA zurückerobern und hatten schon einige Erfolge erzielt, nun stand Baltimore als nächstes auf dem Angriffsplan. Die Amerikaner verteidigten das Fort eine Nacht hindurch gegen die Britische See-Übermacht – ein sehr kritischer Moment in der Amerikanischen Geschichte. Der amerikanische Jurist Francis Scott Key befand sich in dieser Nacht auch auf dem Meer und bangte mit ob das junge Amerika sich gegen die Briten verteidigen konnte. Am nächsten Morgen versucht er durch den dichten Nebel der Kanonen zu erkennen, welche Flagge auf dem Fort weht, wer die Schlacht gewonnen hat. Und er bricht in Jubel aus als er erkennt – es ist das Star-Spangled Banner, die Flagge seiner geliebten USA. Dieser Moment war so bewegend, dass Francis Scott Key ein Gedicht drüber verfasste, das später mit Musik unterlegt jedem Amerikaner Tränen in die Augen steigen lässt. Für Thomas eine der schönsten Nationalhymnen überhaupt:
„Oh say does that star-spangled banner yet wave – o’er the land of the free and the home of the brave?“

Zurück zur Gegenwart: Nach der Mietwagenrückgabe machten wir uns zu einem Outdoorausstatter auf. Unsere Befürchtung wurde wahr, es gibt keine passenden Gaskartuschen in den USA. In einem Walmart kauften wir uns darauf hin einen neuen Kocher und passende Kartuschen.

Von Baltimore aus fuhren wir Richtung Washington DC, in einem Park vor der Stadt fanden wir einen schönen Übernachtungsspot. Es war schön wieder im eigenen Auto zu sein, aber das Einräumen der mitgebrachten Sachen aus Deutschland würde noch eine Weile dauern.

3 Kommentare auch kommentieren

  1. Jonas sagt:

    Gute Reise euch und schreibt weiter über eure Erlebnisse. Da können die zu Hause Angebundenen etwas im Fernweh schwelgen. Behüt euch Gott, Jonas

  2. Bobby Halen sagt:

    Hey, ein Klasse Blog mit hilfreichen Tipps! Ich werde euch auf jeden Fall lesend begleiten!

  3. Glen Valley sagt:

    Hinter nem Liquor-Store… gute erste Nacht, würde ich sagen!

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