Washington D.C. – Glanz, Gloria und Waschbären

on

04.08.2017 – In Washington D.C., der Hauptstadt der Vereinigten Staaten, verbrachten wir insgesamt 2,5 Tage – was für unseren üblichen Stadtbesichtigungsstil erstaunlich viel ist – Grund war die schiere Menge der Sehenswürdigkeiten und die vielen kostenlosen Nationalmuseen der Smithsonian Society. Ausgehend vom East Potomac Park fuhren wir mit unseren kleinen Klapprädern in die Stadt – man durfte in dem Park leider nicht übernachten, aber wir parkten dort tagsüber (kostenlos), verbrachten die Abende dort und wurden begeistert von den dort lebenden Waschbären empfangen.
Innerhalb von 10min, wobei wir mit den Rädern nicht allzu schnell vorankamen, waren wir vom Park aus bei der ersten Sehenswürdigkeit, dem Thomas Jefferson Memorial. Wie auch das Lincoln Memorial ist es ein tempelartiges Bauwerk, erhöht auf einem Sockel und im Innern eine Statue der besagten Persönlichkeit. An einem kleinen See gelegen waren das Franklin D. Roosevelt Memorial sowie das Martin Luther King Memorial. Beide weitläufiger angelegt mit vielen Abschnitten ihrer berühmtesten Reden in Stein gehauen. Von den gefochtenen Kriegen der USA zeugten das Korean War Memorial, Vietnam Veterans Memorial sowie das World War II Memorial.

Auch die Deutsch-Amerikanische Beziehung hat ihren Platz in Washington, im German American Friendship Garden. Zu Zeiten von Helmut Kohl wurde dieser Garten im Grünbereich der Stadt angelegt, besticht jedoch eher durch seine Nähe zum Washington Monument, als durch seine Bepflanzung. Das Washington Monument, ein riesiger Obelsik, steht präsent in der Mitte der „National Mall“ einem langen Grünbereich um welchen herum sich viele der Monumente, Sehenswürdigkeiten, Museen sowie das Weiße Haus und der Kongress reihen.
Das Weiße Haus ist großflächig abgeschirmt und bewacht. Dank unserer Fahrräder machten wir Bekanntschaft mit dem Secret Service. Wir hatten die Räder abseits abgestellt und sind zum Aussichtspukt gelaufen, beim Zurückkommen warteten bereits zwei Agenten auf uns und teilten uns mit „never ever do that again“. Fahrräder sind eher selten in Washington und anscheinend eine Gefahr. Mit einem Rüffel kamen wir nochmal davon.

Auch den Kongress konnten wir uns nur von außen anschauen, dass strahlend weiße Gebäude machte einen sehr imposanten Eindruck. Die hoch aufragende Kuppel ragt weit sichtbar über den Grünstreifen und war uns schon vorher ins Auge gestochen. Dahinter befindet sich das Thomas Jefferson Building, welches die Library of Congress beherbergt. Nicht nur weil dieses Gebäude herrlich gekühlt war (es waren alle Tage jeweils um die 35° C), sondern durch seine Innenausstattung war es ein herrlicher Besuch. Das Herz des Gebäudes ist das Treppenhaus, welches über zwei Treppenläufe das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss miteinander verbindet. Vom Fußboden über die Wände bis hin zur Decke war alles reichlich verziert mit Statuen, Mosaiken und Bildern.

Von den unglaublich vielen kostenlosen Museen in Washington schauten wir uns u.a. das National Air and Space Museum an – eines der meistbesuchten Museen der Welt. Zu sehen gab es eine vielseitige Ausstellung vom Beginn des Fliegens bis zur Weltraumfahrt. Neben vielen Flugzeugen war auch die Testversion des „Lunar-Lander“ ausgestellt, jenes Gefährt mit dem die Apollo-11-Astronauten 1969 auf dem Mond landeten.
Das National Museum of the American Indian war von Außen beeindruckender als von Innen. Zumindest war die Ausstellung so verwirrend für uns, dass wir recht schnell weiter gezogen sind. Der US Botanic Garden hingegen war vielseitiger als gedacht. In verschiedenen Gewächshäusern konnten wir tropische Urwaldpflanzen, Kakteen bis hin zu einer Abteilung für tödliche Gewächse die Pflanzen bestaunen. Einziger Nachteil, die Hitze wurde durch die hohe Luftfeuchtigkeit nicht gemildert.
Im National Museum of American History konnten wir uns nur einen Bruchteil der Ausstellung anschauen, da es leider recht früh geschlossen wurde. Neben einer Freiheitsstatue aus Lego war vor allem die Abteilung für Fahrzeuge toll. Von der Pferdekutsche bis zur U-Bahn gab es die verschiedensten Exponate. Ein weiterer Bereich widmete sich dem Krieg. Eine neue Sicht gab es durch eine Ausstellung verschiedener Poster die zeigten, wie die USA im letzten Jahrhundert für die Rekrutierung geworben hat „We Want You!“.

Ein wenig abseits des Stadtzentrums von Washington liegt der Arlington Cemetery. Auf diesem Friedhof liegen zumeist Soldaten und es ist die höchste Ehre auf diesem bestattet zu werden. Über unfassbare Ausmaße ziehen sich hier die gleichartigen weißen Grabsteine. Auf Ihnen kann man nur den Namen der Person sowie ihren Rang in der Armee ablesen, persönliche Botschaften sind sehr selten anzutreffen. Makaber ist die angebotene Rundfahrt mit der Bimmelbahn, um ja alle Sehenswürdigkeiten mitzunehmen. Wir waren für eine Stunde auf dem hügeligen Gelände unterwegs und haben das Ende des Friedhofes nicht erreicht.

Krönender Abschluss unseres Washingtonaufenthaltes war eine kleine Fototour bei Nacht. Mit unseren Rädern sind wir einmal bis zum Weißen Haus und zurück zum Park gefahren. Auf unserem Weg waren auch abends um 23Uhr die Sehenswürdigkeiten noch von Touristen umschwärmt. Aber die hell erleuchteten Monumente und Gebäude hatten auch einen besonderen Charm.

Ein Kommentar auch kommentieren

  1. Glen Valley sagt:

    …und das alles in 2,5 Tagen! Unglaublich. Bin ein bisschen jealous!

Kommentar verfassen