Tunesien 2022 – Überblick

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23.04.2022 – Über die Osterferien ging es nach Tunesien und wie so üblich, haben wir es bisher nicht geschafft detaillierte Artikel zu schreiben – daher hier mal eine kurze Zusammenfassung mit vielen Bildern 🙂

Wir sind schon viel durch Wüsten gefahren, durch trockene Ebenen, durch Wadis und auch über flache Dünen – was uns aber noch fehlt, ist mal tatsächlich über ein hohes Dünenfeld mit dem Daily zu fahren. Quasi so richtig durch die Wüste – wie man sich das vorstellt.

Um das endlich mal zu machen, ging es über Ostern nach Tunesien. Der Winter ist gerade vorbei, der Sommer noch nicht zu heiß – bis auf die viel zu kurzen Osterferien also perfekte Bedingungen. Es ging mit der Fähre von Genua nach Tunis (ca. 30 Stunden Fährfahrt) und an Bord waren wir auch längst nicht die einzigen Offroader mit dem Drang nach Wüstensand.
Absurde Besonderheit in diesem Land: auch als Camper musste man für die komplette Aufenthaltszeit ein Hotelzimmer nachweisen. Und wichtig war, dass das Hotel auch das Wort „Hotel“ im Namen hat – sonst gilt es nicht. Im Hotel wohnen musste man aber nicht – also haben wir das billigste Hotel für zwei Wochen gebucht und sind dort letztlich nie gewesen. Absurd 🙂

Los ging es mit einem kurzen Stopp am viel zu kalten Meer und dann in die schöne Altstadt von Kairouan, mit ihrer großen Moschee und vielen verwinkelten Gassen. Die ersten „Echten Tourguides“ sind auch schon am Start. Weiter geht es zu den erstaunlich gut erhaltenen Ruinen einer römischen Stadt in Sbeitla und anschließend zur Seldja-Schlucht. Das Spannende hier ist, dass man sie nur durch mehrere (aktive!) Eisenbahntunnel betreten kann – wenn ein Zug kommt, muss man schnell in eine Sicherheits-Nische springen.

Über die „Rommelpiste“ (die Rommel nie benutzt haben kann, weil sie nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde) geht es ins Gebirge Richtung algerische Grenze. Eine Panne am Anlasser hält uns kurz auf – wir ziehen uns mit der Seilwinde einen Hang hinauf und rollen den Daily an – ein netter Motorradfahrer den wir dabei treffen, treibt für uns in der nächsten Stadt eine Werkstatt auf.
Anschließend durch eine ganze Reihe von Bergoasen, mit Palmenhainen, einer Schlucht und vielerorts verlassenen und verfallenen Bergdörfern, die man sich anschauen kann.
Am Ende die große Oasenstadt Tozeur, mit ganz hübscher Ziegel-Architektur-Altstadt und umgeben von einem riesigen Palmenhain (Datteln), der nur durch das Wasser der Oase möglich ist.

Und nun ab in die Wüste – erst flachere Stücke, gespickt mit Relikten / Kulissen von Hollywood-Filmen (u.a. Star Wars) und dann um und südlich von Douz – dem Mekka der Wüstenfahrer in Tunesien. Hier kann man sich austoben und wir unsere erste Strecke über ein hohes Dünenfeld fahren (von Douz nach Ksar Ghilane). Mit 50% Reifendruck und ordentlich Gas geben, fuhr der Daily brillant durch die Dünen. Wir sind zuvor zweimal bei eigentlich kleineren Sachen steckengeblieben (aber mit 100% Reifendruck) und hatten bisschen Schiss – aber die Luft raus hat enorm was gebracht – ein tolles Erlebnis.
Südlich von Douz gibt es auch Teile der Wüste die man nur mit Genehmigung befahren darf (Nationalpark), aber außen rum gibt es dennoch genügend Möglichkeiten auch wirklich lange und tiefe Wüstentouren zu fahren. Wir haben wahrscheinlich die kürzeste und einfachste Route für den Anfang gewählt.

Der Rückweg zur Fähre führte uns noch etwas durchs Gebirge und vorbei an alten Ksaren (Speicherburgen, wo Waren kühl und geschützt aufgewahrt wurden), am gut erhaltenen Amphitheater von El Djem (größtes außerhalb Roms) und zurück in Tunis in die Ruinen Karthagos und das touristisch überlaufene, blau-weiße Künstlerdorf Sidi Bou Said.

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