Kurz zurück in Deutschland – Urlaub vom Reisen

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25.03.2018 – Thomas holt unseren treuen IVECO aus Bremerhaven ab: bis auf ein paar Kleinigkeiten hat das Auto die Fahrt gut überstanden. Zwar gab es keine Kratzer, dafür hatte jemand beide Zusatzspiegel geklaut. Wieder glücklich vereint mit Auto und Gepäck, das es zwischenzeitlich auch nach Hamburg geschafft hat, stürmen wir zunächst den Supermarkt und decken uns mit Süßigkeiten ein – irgendwie müssen wir ja die lange Fahrt in die Heimat überstehen. Schon erstaunlich was man so vermisst hat – deutsche Schokolade z.B.

Doch zunächst ein Besuch beim Schrotthändler – vor den Toren Hamburgs gibt es einen mit IVECO-Ersatzteilen und wir laden eine neue Fahrertür ins Auto. Seit man uns in St. Louis (USA) die Scheibe eingeschlagen hat, fuhren wir mit einer selbstgebastelten Plexiglasscheibe umher – funktionsfähig, aber nichts für den kommenden TÜV – tja und eine ganze gebrauchte Tür ist wesentlich günstiger als eine einzelne neue Fensterscheibe.

Zurück in Chemnitz hatten wir zunächst das Wochenende um die lieben Verwandten zu besuchen (und uns lecker bekochen zu lassen) und zum Auto Ausräumen. Am Montag hieß es dann tschüss IVECO – der verabschiedete sich in die Werkstatt um einen neuen Bremskraftverstärker zu bekommen – der war uns in Panama kaputtgegangen. Auch Franzi fuhr noch ein Stückchen weiter durch Deutschland: bis auf die Hohenloher Hochebene, um ihre Mama zu besuchen. Als Sie wieder zurück war statteten wir der Landeshauptstadt Sachsens, dem schönen Dresden noch einen Besuch ab um Freunde zu treffen.

Die Reparatur des Bremskraftverstärkers entpuppte sich als Herausforderung: das passende Ersatzteil wird nicht mehr produziert und ist auch bei keinem normalen Händler auf Lager. So wurde zunächst das Modell des normalen / Zweiradantrieb IVECO Daily 2 eingebaut, was aber deutlich weniger Luftvolumen hat als das unserer Allradversion. Das geht zwar auf der normalen Straße gut, kann aber in den Bergen bei häufiger Benutzung zu Problemen führen. Wir hatten jedoch noch ein Ass im Ärmel: als wir in den USA mit Kühlerschaden im Death Valley standen kam ein junges Paar aus Deutschland vorbei mit einem älteren IVECO-Modell und gab uns eine Nummer eines deutschen Ersatzteilhändlers spezialisiert auf IVECO`s – und tatsächlich hatten diese das passende (gebrauchte) Ersatzteil für uns: echt genial.

In den Miet– Campingautos in Japan und Australien hatten wir jeweils eine richtige Kühlbox zur Verfügung. Bei den kühlen Temperaturen in Japan machte sich das nicht sonderlich bemerkbar, aber in Australien war diese Box unabdingbar, vor allem da Einkaufsmöglichkeiten rar waren und man länger im Voraus einkaufen musste. Begeistert von diesem Gerät entschieden wir uns unsere alte Camping-Kühlbox zu ersetzen. Wir mussten leider feststellen, dass man die neue Kühlbox nicht wie erhofft aufrecht hinstellen kann, ohne dass diese komische Geräusche machte. Doch dank dem schnellen Postsystem war es kein Problem noch schnell den richtigen Kühlschrank zu kaufen. Mit ein paar Anpassungen in unserem Schrank passt der jetzt ganz gut ins Auto und funktioniert einwandfrei. Die Anpassungen gingen besonders schnell, da uns die Martinsche-Werkstattausrüstung samt helfendem Papa zur Seite standen – vielen Dank für die Hilfe.

Nachdem das Auto wieder zurück war aus der Werkstatt wurde es einmal ordentlich geputzt und wieder eingeräumt. Hierbei blieb ein erstaunlich großer Haufen zurück in Chemnitz – was nicht heißt wir hätten jetzt mehr Platz: die Freiräume füllten wir mit allerlei Vorräten wieder auf. Es ist schon erstaunlich was man so vermisst: zum Beispiel Spinat, oder Quark – auch Wurst und Käse gab es in seiner Vielfalt wie in Deutschland sonst in keinem Land zu kaufen.

Und so waren zwei Wochen wie im Nichts vorüber und wir machten uns auf zum dritten und letzten Teil unserer Weltreise. Es geht über den Landweg bis tief in den Osten – der Issyk Kul See in Kirgistan soll der Ziel und Wendepunkt der Tour werden. Doch im Gegensatz zu Mittelamerika bedarf es für die kommenden Länder oftmals eines Visums und selbst mit dem ist es nicht gewiss, dass man dann auch tatsächlich ins Land hinein fahren darf – es bleibt spannend wie die Reiseroute sich entwickelt.

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