Munteres Inselhüpfen – Kuala Lumpur und Bali

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14.02.2018 – Kurz vor Mitternacht hebt unser Flieger von Japan ab und nach 8h Flugzeit kommen wir in Kuala Lumpur (Malaysia) an. Der Flieger (AirAsia X) ist ohne Komfort – kein Entertainmentsystem und keine Verpflegung – aber zum Glück fliegen wir eh über die Nacht und schlafen die meiste Zeit. Immerhin sitzen wir im hinteren Teil des Fliegers – hier gibt es anstatt drei Sitzen nur noch zwei nebeneinander.

In Kuala Lumpur angekommen entledigen wir uns zunächst unserer Winterkleidung, hier herrschen sommerliche Temperaturen. Franzi sieht die erste riesige Kakerlake auf der Damentoilette, aber bis auf diese Begegnung ist der Flughafen relativ sauber. Nachdem wir bei der zweiten Gepäckaufbewahrung ein günstiges Fach erhascht haben geht es ans Geldabheben: aber nach 3 verschiedenen Geldautomaten geben wir auf und tauschen einfach die letzten japanischen Yen um.

Mit einem alten Reisebus fahren wir innerhalb 1h ins Stadtzentrum zum zentralen Umsteigebahnhof. Beißender Gestank verschlägt uns den Atem als wir aus dem Bus aussteigen: die Haltestelle ist in der untersten dunkel Ebene neben den Mülltonnen. Normalerweise kommen hier wohl eher keine Touristen an, sondern nur die Einheimischen – für Touristen gibt es nämlich eine Bahn vom Flughafen in die Stadt, die kostet aber gleich mal das Vierfache.

Das Stadtbild bessert sich deutlich, als wir mit der Rolltreppe aus dem Untergeschoss ins Obergeschoss fahren: es ist sauber und durchaus touristenfreundlich – mit kostenlosen Bussen die verschiedene Runden in der Stadt bedienen. Wir besichtigen zunächst eine große Gartenanlage mit einem Astronomiemuseum in der Mitte – hier waren wir jedoch die einzigen Besucher neben dutzenden Arbeitern.

Wir laufen weiter zur National Moschee und dürfen sogar in das Gelände hineingehen, allerdings muss sich Franzi noch entsprechend Anziehen und bekommt eine Art rosa Bademantel mit Kapuze verpasst. Uns fällt auf, dass auch hier im Gotteshaus allerlei Trödel verkauft wird. Kurz vor der Gebetszeit verlassen wir wieder die Moschee und gelangen am einstiegen Hauptbahnhof vorbei. Das Gebäude ist leer und stark heruntergekommen, doch seine Fassade lässt noch die einstiege Schönheit erahnen.

Das Überqueren des städtischen Flusses erweist sich als schwierig, da der Übergang gerade im Bau war und wir zunächst durch ein Parkhaus, danach durch einen Basar mussten, um schließlich die Brücke zu finden. Endlich auf der anderen Flussseite angekommen laufen wir weiter zum Sri Mahamarian Tempel – einem außergewöhnlich anmutenden Hindutempel. Hinter einem mit bunten Göttern verzierten Tor eröffnet sich uns der Blick auf eine im freien liegende Gebetshalle. Drum herum und darinnen befinden sich verschiedene Gottheiten denen unterschiedliche Opfergaben dargebracht wurden. Wir laufen einmal in Socken um alles herum (Schuhe müssen draußen bleiben) und verabschieden uns dann schon wieder in die nächste Kultur – nach China. Denn Chinatown geht kurz nach dem Hindutempel los und zieht sich durch die engen Gassen, es gibt ungesund aussehendes Essen und echt aussehende Fälscherware – aber nichts das uns begeistern würde.

Die Sultan Abdul Samad Jamek Moschee liegt zwischen zwei sich zusammenschließenden Flussläufen und ist durch ein raffiniertes Wasserspiel schön in Szene gesetzt. Ganz in der Nähe am Melden Platz – einem großen Kricket Rasenfeld – erinnert das Gebäude von Sultan Abdul Samad an einen Palast aus den Märchen von Tausend und Einer Nacht. Doch wir können uns nicht lang verzaubern lassen, da uns die Zeit davon fließt und wir bevor es wieder zurück geht noch kurz die Petronas-Towers anschauen wollen: die höchsten Zwillingstürme der Welt. Diese stehen im Geschäftsviertel der Stadt das neben seinen glänzenden Bürogebäuden vor allem durch sein Fußwegsystem oberhalb des Straßenniveaus auffällt: zum einen praktisch da man so den Ampeln entgeht, dient es vor allem in der Regenzeit dazu trockenen Fußes durch die Stadt zu gelangen.
Kuala Lumpur hat uns positiv überrascht, mit einem Mix vieler Kulturen und vor allem den sowohl muslimischen als auch hinduistischen religiösen Einflüssen, auch in der Architektur. Ob sich die beiden Religionen hier gut verstehen oder eher nicht (wie z.B. in Mumbai / Indien) wissen wir aber leider nicht.

Zurück am Flughafen heißt es dann Gepäck abholen, wieder aufgeben und ab durch den Sicherheitscheck. Um 19.30Uhr heben wir wieder ab und kommen nach gut 3,5h in Denpasar, auf der Insel Bali in Indonesien an. Bis wir unser Gepäck haben ist es doch schon recht spät geworden – nur gut das unser Hotel direkt in der Nähe liegt. Jedoch auf dem Weg dahin müssen wir zunächst durch ein Spalier nervigster Taxifahrer laufen – alle wollen sie uns unglaublich billig fahren, aber wissen noch nicht einmal wo es hingeht –  selbst auf Mopeds. Wir laufen, wenn auch mit großem Umweg, zum Hotel und werden dort schon erwartet. Weit nach Mitternacht kommen wir schließlich zu unserem wohlverdienten Schlaf.

Der nächste Tag beginnt mit einem leckeren Frühstück, doch das war vorerst alles was wir außerhalb unseres Zimmers machten, da es bis Mittags nur regnete. Aber dank Internet kein Problem, so planten wir noch ein wenig für Australien.

Franzi machte sich schließlich auf den Weg um Geld zu besorgen: abheben ging nicht, aber Schweizer Franken tauschen funktionierte problemlos. In den Gässchen um unser Hotel sah man häufig kleine Anbetungsorte, vor denen meist Blüten-Gaben lagen, manchmal aber auch Süßigkeiten. Und auch unser Hotel hatte viele solche Anbetungsstätte, sah fast wie ein halber Tempel aus. Sehr stilvoll, trotz dass es ein eher günstiges Hotel war. Am späten Nachmittag gingen wir auf Erkundung zum Meer, liehen uns ein günstiges Surfbrett und übten uns noch ein wenig im Wellenreiten. Nachdem wir hart handelten um zwei Basecaps zu bekommen (ca. ¼ des zuerst genannten Preises) ging es am Abend lecker Essen (2 Hauptgerichte und Vorspeise für unter 7€).

Nach einer Runde im Hotelpool hieß es auch schon wieder alles verpacken. Am nächsten Morgen ging es zeitig los, um den Flieger zu bekommen – nächster Flughafen: Perth – West-Australien.

Warum waren wir eigentlich überhaupt in Kuala Lumpur und Bali? Bali wird von vielen Billigairlines angeflogen, da es so ein bisschen das „Mallorca für Australier“ ist – und zudem noch sehr günstig. So gehen viele Billigflüge von Japan nach Australien über Bali. Thomas hatte einmal ein bisschen mit den Daten hin- und hergespielt und bemerkt, dass man in einer bestimmten Konstellation den Gesamtflug ca. 70 EUR billiger bekommt, wenn man zwei Nächte auf Bali ist. Die Einladung nahmen wir natürlich gerne an. Der Stoppover in Kuala Lumpur passte ebenso gut in den Flugplan (späte und zeitige Flüge sind ja meist günstiger).

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